Der Pferdehuf Teil 1/2: Pflege, Hornwachstum, der Hufschmieds, Biotin, Zink und Methionin

Geschrieben von Dr. med. vet. Monika Schillmeier

"Ohne Huf kein Pferd" - Diese alte Weisheit von Fritz Rödder ist so wahr wie zeitlos. Die Konstruktion des Pferdehufes ist ein wahres Wunderwerk der Evolution. Der Huf ist neben Sehnen, Bändern, Gelenken und der Muskulatur die elementare Funktionseinheit der Pferdegliedmaße. Er muss nicht nur in der Lage sein, das gesamte Gewicht des Pferdes zu tragen, sondern ebenso als Stoßdämpfer fungieren. Eine Aufgabe des Pferdehufs ist es, die von der Hornkapsel umgebenen anatomischen Strukturen (Hufbein, Strahlbein, Kronbein, Hufgelenk, Krongelenk, Hufrollenschleimbeutel, Ansatz der tiefen Beugesehnen u.v.m.) vor schädlichen äußeren Einflüssen zu schützen.

Das Hornwachstum

Eine gesunde Hornkapsel erreicht pro Monat eine Wachstumsrate von ca. 1 cm. Es dauert in etwa ein Jahr, bis sich das Horn des gesamten Hornschuhs vom Kronsaum bis zum Tragrand erneuert hat. Dieser Umstand ist nicht zuletzt der guten Durchblutung der Huflederhaut geschuldet. Das darin enthaltene Gefäßnetz aus hauchdünnen, der Nährstoffversorgung dienenden Blutkapillaren trägt zu einem kontinuierlichen Hornwachstum bei. Die Huflederhaut ist das entscheidende Bindeglied zwischen dem Hufbeinknochen und der hornbildenden Oberhautschicht. Durch eine an einen Klettverschluss erinnernde Verzahnung der Huflederhautlamellen mit jenen der hornbildenden Oberhautschicht ist das Hufbein stabil verankert.  Dieser Mechanismus hält die Blutzufuhr auch bei einer kurzfristigen, schweren Gewichtsbelastung –, beispielsweise bei der Landung nach einem Sprung.

Hufpflege durch den Hufschmied ein Muss

Für den Erhalt der Formbeständigkeit des Horns sowie den uneingeschränkten Bewegungsablauf des Pferdes ist die regelmäßige Bearbeitung des Hufhorns durch einen Hufschmied unerlässlich. Hierbei achtet dieser nicht nur darauf, das Hufhorn zu kürzen, sondern überprüft neben dessen Beschaffenheit ebenso das Auffußen sowie die Gliedmaßenstellung, um eventuelle Fehlstellungen durch einen optimalen Beschnitt bestmöglich auszugleichen. Die Besuchsintervalle des Hufschmieds liegen in der Regel bei allen acht bis zehn Wochen, richtet sich aber ganz individuell nach der Hornwachstumsrate sowie nach ggf. vorhandenen besonderen Befunden.

Hufhorn ist sehr sensibel

Die Ursachen für fragiles, deformiertes, brüchiges oder rissiges Hufhorn sind vielfältig. Neben genetischen Komponenten spielen Witterung, Haltungsumgebung sowie Ernährung die Hauptrollen für das Schicksal des Hufhorns. Neben mangelnder Qualität des Grundfutters kann eine dauerhaft feuchte oder zu trockene Umgebung ebenso schädlich auf das Hufhorn einwirken, wie der dauerhafte Kontakt mit amoniakhaltigen Exkrementen (siehe dazu unsere Tipps für eine korrekte Stallhaltung).

Auswirkungen bei gestörtem Hornstoffwechsel

Dabei können sich Ungereimtheiten im Hornstoffwechsel auf ganz unterschiedliche Weise äußern, wie beispielsweise durch Strahlfäule, Hufabszesse, Hornspalten, Hornrisse, brüchiges Horn, Hufkrebs, dünnwandiges Horn (Fühligkeit) etc. Gerade stark beanspruchte, geschädigte Hufe benötigen in besonderem Maß Pflege und eine Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Hufwachstum. Auch eine gute Durchblutung ist essentiell für gesundes Hufwachstum, da nur so die Nährstoffe dort ankommen können, wo sie benötigt werden.

Dem Horn zuliebe: Biotin, Zink, Methionin

In der unterstützenden Versorgung geschädigten Hufhorns, kommt neben Biotin und Zink ebenso Methionin eine große Bedeutung für den reibungslosen Haut-, Horn- und Fellstoffwechsel zu.

Biotin

Das wasserlösliche Vitamin H (Haut- und Hufschutzvitamin = Biotin) spielt bei der Gesunderhaltung von Haut, Haar und Hufhorn eine zentrale Rolle. Bei Unterversorgung, gestörter mikrobieller Synthese im Darm, ungenügendem Resorptionsvermögen über die Darmschleimhaut oder schlechter Durchblutung der Zielgewebe sind Einflüsse auf Enzymsysteme im Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel der Haut und deren Anhangsgebilde (Langhaar, Horn) vorprogrammiert. Biotin beschleunigt nicht das Hornwachstum, sondern optimiert die Qualität des nachwachsenden Horns. Die Dauer einer Biotin-Zusatzversorgung, z.B. bei Schäden am Kronrand, richtet sich nach den Wachstumsraten der Hornwand und kann somit acht bis zwölf Monate betragen. Biotin beseitigt außerdem ernährungsbedingte Schäden der Haut und des Haares, unterstützt den Haarwechsel und bewirkt bei gut versorgten Pferden ein gesundes, glänzendes Fell.

Zink

Zink als essentielles Spurenelement ist elementarer Co-Faktor von über 200 Enzymen und damit an der Abwicklung vieler essentieller Stoffwechselvorgänge beteiligt. Hier ist besonders die Erneuerung von Haut- und Hornzellen von Bedeutung, da Zink die Keratinbildung fördert. Zudem trägt Zink zur Kräftigung der Immunabwehr, der Regeneration von Schleimhautzellen sowie der Förderung eines starken Nervenkostüms bei. Die häufigsten und meist auch am offensichtlichsten in Erscheinung tretenden Veränderungen infolge eines Zinkmangels betreffen Haut, Fell und Hufe, da durch das Fehlen von Zink keine ausreichende Bildung von Keratin, dem Hauptbestandteil dieser Zellen, mehr stattfindet. Bei der gezielten Supplementierung von Zink spielt dessen Bioverfügbarkeit die entscheidende Rolle. Dies umfasst neben der Aufnahmefähigkeit der Substanz im Dünndarm die Verfügbarkeit in den Zielzellen. Hier haben sich organische Zinkkomplexe (wobei Zink an eine Aminosäure gebunden ist: Zinkchelat) sehr bewährt. Diese können einerseits optimal über die Dünndarmschleimhaut resorbiert werden, da eine Komplexbildung mit anderen Substanzen, die die Resorption mindern, durch die Chelatbindung unmöglich ist. Andererseits sorgt die Verbindung für eine ideale Verfügbarkeit des Zinks im Zielgewebe.

Methionin und Co.

Schwefelhaltige Aminosäuren wie Methionin, Cystin und Cystein benötigt das Pferd ebenfalls bei der Hornbildung (Keratogenese). Sie beeinflussen die Festigkeit des Hufhorns. Das Pferd kann aus dem Futter nahezu ausschließlich organische Schwefelverbindungen nutzen, obwohl es auch geringe Mengen anorganischen Schwefels absorbieren könnte. Daher müssen Pferde ihren Bedarf über die Zufuhr schwefelhaltiger Aminosäuren wie Methionin decken, um Störungen in der Keratogenese zu vermeiden.

Gibt es da was von myhappypet?

Ja.

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Dies war Teil 1 von 2 unserer Mini-Serie. Im zweiten Teil widmen wir uns den häufigsten Erkrankungen des Hufes.