Geschrieben von Dr. med. vet. Daniela Steinbauer
Hinweis: Dies ist Teil 2/2 unserer Mini-Serie zum Wurmbefall bei Hund und Katze. Du findest Teil 1/2 zum Thema Infektion mit Würmern, Wurmkur und Prävention hier.
Gibt es eine Faustregel, wie oft ich zur Kotuntersuchung oder zur Entwurmung sollte?
Ja, die gibt es. Folgende Faustregeln geben wir dir für deine Katze an die Hand:
- Reine Hauskatzen sollten 1-2x jährlich eine Kotprobe zur Untersuchung abgeben. Bei Wurmbefall erfolgt eine Entwurmung. Diese kannst du beim Tierarztbesuch aber auch vorsorglich durchführen, selbst ohne Befund.
- Bei Freigängern dagegen empfiehlt sich eine Kotuntersuchung oder vorsorgliche Entwurmung monatlich. Dies klingt nach viel, ist bei der weiten Verbreitung von Spulwürmern beispielsweise durchaus angemessen. Dennoch aber entscheidet natürlich jeder Katzenhalter selbst.
Für deinen Hund kannst du diese Empfehlungen im Hinterkopf behalten:
- Hunde, die Auslauf unter Aufsicht haben, Kontakt zu anderen Hunden haben, aber nicht bei der Jagd o.ä. eingesetzt sind, sollten alle drei Monate zur Kotuntersuchung bzw. zur vorsorglichen Entwurmung.
- Hunde, die unbeaufsichtigten Auslauf und Kontakt zu Artgenossen haben, bei der Jagd dabei sind und Beutetiere fressen, sollten eine Kotuntersuchung (bzw. Entwurmung) monatlich absolvieren.
Hinweis: Eine Kotuntersuchung kann trotz Wurmbefalls zufällig „negativ“ ausfallen, das Ergebnis also irrtümlich auf „kein Wurmbefall“ lauten. Die sicherste Alternative ist also immer eine vorsorgliche Wurmkur. Willst du allerdings möglichst bei der reinen Untersuchung bleiben, empfiehlt sich eine Sammelprobe, z.B. mehrere kleine Kotproben von drei aufeinanderfolgenden Tagen.
Dennoch: Hundertprozentige Sicherheit gibt es leider nie, ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben. Je nach individuellem Hygienewunsch des Halters gilt: Dein Tierarzt ist dein erster Ansprechpartner.
Welche Gefahren drohen der Katze oder dem Hund bei Wurmbefall?
Die Folgen von Wurmbefall können für deinen Hund oder deine Katze schwerwiegend sein. Spulwürmer beispielsweise führen durch die Beanspruchung des Organismus und des Immunsystems zu einem erhöhten Anteil von weißen Blutkörperchen sowie leberspezifischen Enzymen im Blutbild.
Auch im Magen und Darm von Hund und Katze können Würmer v.a. bei Jungtieren Schaden anrichten. Folgen sind Durchfall, Erbrechen, gestörte Nährstoffverwertung und in der Konsequenz Wachstumsstörungen, stumpfes Fell, schuppige Haut und andere Mangelerkrankungen. Sehr starker Befall kann im Extremfall zum Tod von Welpen bzw. Kätzchen führen.
Können Würmer für den Menschen gefährlich werden?
Manche Würmer sind Erreger von Zoonosen, d.h. der Mensch kann sich mit ihnen anstecken und unter Umständen Erkrankungen erleiden. Nimmt der Mensch beispielsweise infektiöse Eier bestimmter Spulwürmer auf, kann es zu einer Wanderung der Larven in Gewebe und Organe des Menschen kommen. Schäden an Nervenbahnen, Augen und/oder dem Gehirn sind potentielle Folgen. Gewisse Bandwürmer des Hundes verursachen beim Menschen gefährliche Zystenbildung in der Leber und anderen Organen und erfordern teils aufwändige Behandlungen. In manchen Fällen führte Wurmbefall beim Menschen schon zum Tod.
Fazit: Es ist empfehlenswert, alles dafür zu tun, Wurmbefall prophylaktisch zu verhindern, wobei ein Restrisiko immer bleibt. Denn sowohl für deinen Hund oder deine Katze, wie auch für dich selbst, können Würmer gefährlich werden. Besprich dich zu diesem Thema ausführlich mit deinem Tierarzt.
Dies war Teil 2/2 unserer Mini-Serie zum Thema Würmer bei Hund und Katze. Du findest Teil 1/2 zum Thema Infektion, Wurmkur und Prävention hier.