Geschrieben von Dr. med. vet. Daniela Steinbauer
Hunderte Wurmarten auf der Welt warten auf eine Gelegenheit, Hunde und Katzen als „Endwirt“ zu befallen. Die wichtigsten Parasiten in Deutschland sind bei der Katze Hakenwürmer, Bandwürmer und Spulwürmer. Hunde haben dagegen mit dem Hundebandwurm, Fuchsbandwurm, Hakenwürmern und speziellen Spulwürmern zu kämpfen.
Hinweis: Dies ist Teil 1/2 unserer Mini-Serie über Würmer bei Hund und Katze. Teil 2/2 findest du hier zum Thema Entwurmung/Untersuchung, Gefahren für Tier und für den Mensch.
Wie steckt sich mein Hund bzw. meine Katze mit Würmern an?
Die Infektion mit Würmern erfolgt über viele Wege. Selbst Hunde und Katzen im Mutterleib oder reine Hauskatzen ohne Freigang sind betroffen. Die individuelle Lebenssituation spielt ebenfalls eine ganz entscheidende Rolle.
Wurmbefall über die Muttermilch oder die Umwelt
Spulwürmer und Hakenwürmer betreffen Hunde und Katzen aller Altersstufen. Sowohl Welpen als auch Kätzchen können sich schon im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Würmern infizieren. Später gelangen Spul- und Hakenwürmer in den Organismus, indem der Hund oder die Katze Wurmeier aufnimmt. Diese scheiden andere Tiere beispielsweise mit dem Kot aus. Die Spulwurmeier reifen in wenigen Tagen zu widerstandsfähigen, infektiösen Eiern heran und sind noch über Monate, manchmal Jahre ansteckend. Tiere, Menschen, Erde oder Wasser tragen diese Eier nahezu überall hin und die Katze oder der Hund nehmen sie unbemerkt auf.
Aufnahme des Bandwurms über die Beute, rohes Futter oder Schuhe
Anders beim Bandwurm. Dieser gelangt in den Hund oder die Katze, indem dein Tier wilde Beutetiere wie Mäuse, Vögel (bei Katzen) oder Mäuse und Kaninchen (bei Hunden) fressen, die Bandwürmer entsprechender Entwicklungsstadien in sich tragen. Auch das Füttern von rohem Fleisch (v.a. Innereien), ohne dieses vorher ausreichend zu erhitzen (10 Minuten, 65 Grad Kerntemperatur) oder einzufrieren (1 Woche, mind. -17° C), kann zur Ansteckung führen. Selbst Hauskatzen infizieren sich mit Bandwürmern, die aus dem Freien z.B. über die Fußmatte und Schuhe ins Haus gelangen.
Das Risiko des Wurmbefalls ist für jedes Tier je nach Lebensumstand (reines Haustier, mit/ohne freiem Auslauf, Jagdhelfer, Haltung in Gruppen usw.) unterschiedlich hoch. Berate dich am besten mit deinem Tierarzt, welche Präventiv- und Gegenmaßnahmen du anwenden solltest.
Mein Hund oder meine Katze hat Würmer. Was kann ich tun?
Stellst du Würmer bei deinem Hund oder deiner Katze fest, ist eine Entwurmung fällig. Achte darauf, mit der Wurmkur auch die richtigen Würmer zu bekämpfen. Denn manche wirken nur gegen bestimmte Wurmtypen (Bandwürmer, Spulwürmer), andere dagegen gegen mehrere Arten. Welcher Wurmbefall genau vorliegt, kann dir dein Tierarzt sagen.
Wie sieht die Wurmkur bei meinem Hund bzw. meiner Katze aus?
Nachdem du die Wurmkur verabreicht hast, sind die Würmer im Darm deiner Katze bzw. deines Hundes in der Regel nach 24 Stunden abgetötet, normalerweise reicht eine einzige Behandlung. Um ganz sicher zu gehen, ob die Wurmkur Erfolg hatte, kannst du nach vier Wochen eine Kontrolluntersuchung beim Tierarzt vornehmen und ggf. eine zweite Behandlung anschließen.
Wie kann ich Würmer bei meinem Hund oder meiner Katze verhindern?
Die gewissenhafte Entsorgung von Katzen-/Hundekot (Entsorgung in verschlossenem Tütchen) ist ein wichtiger Bestandteil, um das Infektionsrisiko zu senken. Regelmäßige Kotuntersuchungen und Entwurmungen tragen ebenfalls dazu bei. Wie oben beschrieben, ist das Risiko je nach Lebenssituation unterschiedlich, berate dich dazu am besten mit deinem Tierarzt.
Dies war Teil 1/2 unserer Mini-Serie über Würmber bei Hund und Katze. Teil 2/2 zum Thema Entwurmung und Gefahren für Tier und Mensch.