Geschrieben von Dr. med. vet. Monika Schillmeier
Deine Katze oder Dein Hund ist zu dick? Eine Diät kann Deinem vierbeinigen Begleiter dabei helfen, wieder aufs Idealgewicht zu kommen. Denn Übergewicht führt wie beim Menschen zu Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf-Problemen etc.
Dabei hat eine Diät fürs Haustier nichts mit Verzicht oder Hungern zu tun, Stichwort Nulldiät. Das „Geheimnis“ ist vielmehr, aufs richtige Futter zu achten, die Futtermenge korrekt zu dosieren und: Bewegung. Wir klären in diesem Beitrag, wie Du die Diät vorbereitest, durchführst, wie „Erfolg“ aussieht und welche Fehler Du vermeiden solltest.
Vorbereitung der Diät für Hund oder Katze
Im ersten Schritt raten wir Dir, mit Deinem Haustier beim Tierarzt vorbeizuschauen. Einerseits kann er eine Erkrankung als Ursache für das Übergewicht ausschließen und andererseits feststellen, ob bereits Folgeerkrankungen durch das Übergewicht entstanden sind.
Weiterhin erstellt der Tierarzt mit Dir einen Diätplan für Deine Katze oder Deinen Hund, so dass Ihr in den folgenden Monaten optimale Erfolge erzielt. Außerdem fungiert der Veterinär als Ernährungsberater. Denn es gilt die Regel: Weniger Futter ja, aber der Nährstoffgehalt muss erhalten bleiben, damit Dein Liebling keinen Schaden davonträgt.
Los geht es mit der Katzen-/Hunde-Diät
Nach entsprechender Vorbereitung geht es an die Diät für Deinen Hund oder Deine Katze. Um sie zum Erfolg zu führen, helfen Dir diese Tipps weiter:
- Ziehe das Wiegen des Futters einem Dosierbecher vor, so arbeitest Du wesentlich präziser und fütterst nicht zu viel oder zu wenig an Dein Haustier.
- Die Anzahl der Mahlzeiten variieren zwischen Hunden Katzen stark. Eine Katze frisst natürlicherweise 10 bis 15 Mal am Tag. Die Ration Trockenfutter kannst Du zu Tagesbeginn komplett in den Napf füllen, Deine Katze bedient sich dann (den leeren Napf aber nicht nachfüllen, erst am nächsten Tag!). Nassfutter kannst Du jeweils in kleinen Portionen frisch bereitstellen.
- Beim Hund ist es anders: Sein Magen ist sehr dehnbar, d.h. einen erwachsenen Hund kannst Du täglich einmal füttern, fertig. Welpen, trächtige Hündinnen, Leistungshunde usw. aber bedürfen mehrerer Mahlzeiten, zwei bis drei Mal am Tag ist hier ein gesundes Maß (im Zweifelsfall berät Dich Dein Tierarzt).
- Futter kannst Du mit Kontakt ersetzen: Spielen und Kuscheln sind eine tolle Alternative zum Fressen und fördern ganz nebenbei die Bindung zu Deinem Tier.
- Wie beim Menschen ist Bewegung ergänzend zur Diät hilfreich, siehe auch unsere guten Vorsätze für Hund, Katze und Mensch.
- Vereinbare mit dem Tierarzt Gespräche zum Fortschritt der Diät, um ggf. Änderungen am Vorgehen vorzunehmen oder einfach um Dir Bestätigung zu holen.
Hinweis: Wie beim Menschen kann es auch bei Deinem Hund oder Deiner Katze kleinere Rückschläge geben. Ggf. müsst Ihr zusammen auch Durststrecken durchlaufen oder einen Jojo-Effekt hinnehmen. Das macht nichts, so lange die Gesamtrichtung stimmt und das Gewicht weniger wird. Eine gesunde Diät geht über Monate, nicht über Tage und Wochen, Geduld ist das Zauberwort.
Welche Fehler gilt es bei der Diät für Hund und Katze zu vermeiden?
Wenn Du Deinen vierbeinigen Liebling auf Diät setzt, gilt es diese vier großen Fehler zu vermeiden.
Fehler 1: Hund oder Katze fasten lassen / Nulldiät
Setze Deinen Hund oder Deine Katze nicht auf Nulldiät. Dies hätte zwar zur Folge, dass Dein Begleiter auf seine Fettreserven zugreift, um den Energiebedarf zu decken. Jedoch benötigt das Tier zusätzlich Eiweiß, sodass eine Nulldiät folglich zu Eiweißmangel führen kann. Was passiert? Fett „überschwemmt“ die Leber, diese kann so viel davon nicht so schnell verarbeiten und „ertrinkt“ regelrecht. Im schlimmsten Fall kommt es zum Leberversagen.
Fehler 2: Zu schnelle oder unnötige Diät durchführen
Die Gewichtsreduktion bei Deinem Hund oder Deiner Katze darf nicht zu schnell gehen. Eine Katze beispielsweise soll 1 – 3 % Gewicht in der Woche verlieren, das ist bei einer 5 kg schweren Katze eine Gewichtsreduktion zwischen 50 und 150 Gramm in der Woche, also nicht sehr viel.
Diät machen, obwohl kein Anlass besteht: Hier verweisen wir auf unser Schaubild in diesem Beitrag, welches das Beispiel Hund zeigt. Oft setzen Tierhalter ihren treuen Begleiter versehentlich zu Unrecht auf Diät. Informiere Dich bei Deinem Tierarzt, ob für eine Diät tatsächlich nötig ist.
Fehler 3: Online-Rechnern vertrauen, Leckerlis nicht einberechnen
Im Internet kursieren diverse Online-Rechner, die angeblich die Futtermenge für Dein Tier bestimmen. Einen Faktor lassen diese Rechner allerdings aus: die Kalorien. Größe, Alter und Gewicht des Hundes oder der Katze sind zwar tatsächlich mitentscheidend, aber Futter ist nicht gleich Futter. Diese Online-Rechner machen es sich also oft zu einfach und sind mit Vorsicht zu genießen.
Leckerlis sind bei einer Diät zwar nicht verboten. Damit Du mit Deinem Haustier aber Erfolge erzielst, solltest Du sie stets von der Tagesration abziehen, um den Ernährungsplan nicht versehentlich zu torpedieren.
Fehler 4: Geheime Futterquellen nicht trocken legen
Eine Katze oder ein Hund auf Diät hätte ggf. natürlich gerne die alten Privilegien zurück. Achte darauf, dass sie sich nicht heimlich bei anderen vierbeinigen Mitbewohnern bedienen, sondern jeder brav seine Ration verdrückt.
Vergiss außerdem nicht, Deine Nachbarn zu informieren. Hin und wieder kann es sein, dass diese Deinem Haustier das ein oder andere Leckerli verabreichen und damit die Diät ungewollt sabotieren. Hole sie also mit ins Boot. Wenn sie sich das Füttern nicht nehmen lassen wollen, versorge sie mit einem Teil Diätfutter und sprich ab, wie viel sie pro Tag füttern dürfen.
Fazit: Eine Diät bei Übergewicht für Hund und Katze ist langfristig (mindestens über mehrere Monate) angelegt. Eine Beratung durch den Tierarzt vor und während der Diät ist ratsam. Wenn Du außerdem unsere Tipps beherzigst und Fehler vermeidest, klappt es bestimmt mit dem Idealgewicht für Dein Tier.