Geschrieben von Dr. med. vet. Monika Schillmeier
Immer zu Silvester nehmen wir uns vor, im nächsten Jahr irgendetwas ganz besonders oft, intensiv oder gar nicht mehr zu tun. Manche dieser Vorsätze umzusetzen ist nicht nur für uns Hunde- und Katzenbesitzer, sondern auch für unsere Vierbeiner gut. Welche dieser Vorsätze das sein können, erklären wir hier.
Mehr Bewegung für Dich, Deine Katze und Deinen Hund
„Mehr Bewegung“ ist fürs neue Jahr ein hervorragender Vorsatz. Doch brauchen alle Tiere gleichermaßen „mehr“ Bewegung? Eine Wohnungskatze genauso wie eine Freigänger-Katze?
Mehr Aktivität für Wohnungskatzen und Freigänger
Viele von uns nehmen sich vor, sich im neuen Jahr mehr zu bewegen. Wenn Du eine Freigänger-Katze hast, kannst Du Dich etwas entspannen. In der Regel musst Du – was Bewegung betrifft – einem solchen Tier nicht noch extra nachhelfen. Für Wohnungskatzen allerdings gelten andere Regeln, denn sie bewegen sich oft zu wenig. Diese kannst Du allerdings ganz einfach mit folgenden Renn- und Springspielen aktivieren um neuen Jahr fest einplanen:
- Einen Gummiball durch die Wohnung werfen
- Ein Band durch die Möbel schlängeln lassen
- Eine Papierkugel an einen Faden binden und über den Boden ziehen
- Ein Activity Board für die Katze anschaffen
- Futter verstecken, um den Erforschungsdrang zu befriedigen
- Uvm. (weitere Ideen findest Du im Internet)
Falls Du dies alles im vergangenen Jahr etwas vernachlässigt hast, kannst Du Deiner Katze mit unseren Spielideen einen großen Gefallen tun und gleichzeitig die Bindung zu Deinem Tier vertiefen.
Mehr Aktivität für den Hund
Als Hundehalter bist Du mit Deinem Liebling in der Regel automatisch sehr viel draußen unterwegs. Aber Hand aufs Herz: So manch eine(r) von uns könnte hier und da noch etwas aktiver sein. Das gilt gleichermaßen für unsere vierbeinigen Freunde und uns. Selbstverständlich kommt es dabei auch auf die Hunderasse an. Während die eine von Natur aus ein munteres Gemüt hat, ist die andere mit weniger Bewegung zufriedengestellt.
Allerdings musst Du darauf achten, die Art und den Umfang der Bewegung an Alter und Gesundheitszustand Deines Hundes anzupassen.
Was heißt „mehr Bewegung“ genau?
Den an sich guten Vorsatz „mehr Bewegung“ solltest Du fürs neue Jahr möglichst griffig formulieren. Überspitzt gesagt ist einmal im Monat mit dem Hund raus ja schon „mehr“ als kein Mal. Diese Tipps können helfen:
- Setze Dir ein klares, übergeordnetes Ziel, beispielsweise eben „Mehr Bewegung“
- Konkretisiere, was „mehr“ heißt, z.B. statt wie bisher 1x in der Woche: 3x in der Woche. Welche Tage in der Woche das sind, wäre sogar noch besser (z.B. Montag, Mittwoch, Freitag).
- Gehe ins Detail: Beschreibe, was bei 1x „Bewegung“ geschieht, z.B.: Mindestens 30 Minuten oder aber zwei Kilometer
- Wenn Du die Art der Bewegung festlegen kannst, ist es noch besser: Radfahren, Ballspiele, Suchspiele, Besuche in Vereinen für Agility usw.
- Verabrede Dich am besten mit anderen Hundemenschen – gemeinsam macht Bewegung sowohl für Hunde als auch für Menschen immer mehr Spaß!
Bessere Ernährung von Hund und Katze: Gesund und in angemessene Mengen (fr)essen
Beim Futter fürs Tier ist es wie beim Menschen: Jede(r) braucht unterschiedlich viel. Wie aber können wir die Futtermenge kontrollieren und berechnen, damit unsere Hunde und Katze zwar ausreichend, aber nicht im Übermaß fressen?
Futtermenge kontrollieren
Auch bei den Mahlzeiten lassen sich im neuen Jahr gute Vorsätze verwirklichen und zwar bei Mensch und Tier. Für Hund und Katze gilt gleichermaßen: nicht jeder Vierbeiner bekommt dieselbe Futtermenge. Besonders große Tiere (bei Hunden z.B. Schäferhunde, bei Katzen z.B. Maine Coons) brauchen mehr Futter, kleinere Exemplare kommen mit weniger aus. Aber auch der Lebenswandel hat wie bei uns Menschen einen Einfluss. Wer körperlich arbeitet, verbrennt auch mehr Kalorien. Und ein „Couchpotato“ braucht weniger Futter als ein Hund, der täglich unterwegs ist. Unsere Infografik in diesem Artikel zeigt, dass es bei manchen Hunden normal ist, beispielsweise die Rippen zu sehen, ohne dass das Tier unterernährt ist. Zu wenig Fleisch sollte Dein Hund oder Deine Katze natürlich nicht auf den Knochen haben, zu viel ist jedoch selbstverständlich auch nicht gut.
Futtermenge für den Hund und die Katze berechnen
Bei der genauen Futtermenge kann Dir Dein Tierarzt helfen. Die auf den Verpackungen angegebenen Mengen sind oftmals eher großzügig geschätzt. Abhängig ist diese Menge von Alter und Gewicht des Hundes, der Futterart und der Anzahl der Mahlzeiten (1x am Tag, 2x am Tag etc.). Leckerlis, die Du zwischendurch gibst, solltest Du immer von dieser Ration abziehen, damit es insgesamt nicht zu viel wird. Auch Vorräte für Reisen und Ausflüge kannst Du mit einer präzisen Berechnung besser planen.
Aufs Gewicht von Hund und Katze achten: Mehr oder weniger?
Nicht immer ist ein Hund oder eine Katze zu dick oder gar zu dünn. Der Körperbau manches Tieres kann uns Tierfreunde täuschen und einen Streich spielen. Bevor es also mit zu- oder abnehmen losgeht, konsultiere Deinen Tierarzt.
Risiken von Über- oder Untergewicht für Hund und Katze
Mit der Futtermenge geht auch das Idealgewicht einer Katze oder eines Hundes einher. Wie schon weiter oben beschrieben, kann unsere Infografik Anhaltspunkte geben, ob Dein Tier das Idealgewicht hat, oder über- oder untergewichtig ist. Ein Tierarzt kann dir bei dieser Einschätzung natürlich ebenfalls helfen und hat meist auch eine Waage in seiner Praxis, die die Bestimmung des Gewichtes gerade bei größeren Hunden sehr viel einfacher macht. Aufs Gewicht zu achten hat übrigens klare gesundheitliche Gründe. Wie beim Menschen, birgt ein zu hohes oder niedriges Gewicht Gefahren wie:
- Knochen- und Gelenkbeschwerden
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen usw.
Fazit: Viele Vorsätze für Dich und Deinen Vierbeiner können dieselben sein, beide profitieren im besten Fall voneinander. Bewegung, die korrekte Futtermenge und gutes Gewichtsmanagement sind der Schlüssel für ein gutes neues Jahr für Mensch und Tier gleichermaßen.