Der Blindenhund – Was muss er können? Was kostet er? Welche Rasse eignet sich?

Geschrieben von Dr. med. vet. Monika Schillmeier

Am Tag des Blindenhunds widmen wir uns der Frage, was ein Blindenhund – oder besser: Blindenführhund – eigentlich alles können muss. Eignet sich jede Hunderasse? Wie sieht die Ausbildung aus und was kostet so ein Blindenhund? Dies und mehr im folgenden Artikel.

Welche Hunderasse eignet sich als Blindenhund?

Die wichtigsten Eigenschaften eines Blindenhunds lauten: friedfertig, nervenstark, arbeitsbelastbar, wesensfest. Zwar gibt es grundsätzlich keine Beschränkung, was die Hunderasse betrifft. Jedoch darf das Aggressionspotenzial kein hohes sein. In Frage kommen daher vor allem Deutsche Schäferhunde, Golden und Labrador Retriever, Königspudel und Riesenschnauzer.

Ein Blindenhund braucht eine gewisse Größe. Die Schulterhöhe sollte zwischen 50 cm und 65 cm liegen. Darüber hinaus benötigt ein solch spezielles Tier eine herausragende Gesundheit im Hinblick auf Gelenke und Augen, was Ausbilder in einem Gesundheitstest überprüfen.

Wann beginnt die Ausbildung zum Blindenhund?

Bereits im Welpenalter, im Alter von ca. acht Wochen, finden Eignungstests statt. Fallen diese positiv aus, kommen die Tiere in eine Patenfamilie, die ihrerseits auf die Ausbildung von Blindenhunden geschult ist. Im ersten Ausbildungsjahr konfrontieren die Ausbilder die Junghunde mit unterschiedlichen Ereignissen und Situationen, wie sie im Alltag eben vorkommen können.

Was muss ein Blindenhund alles können?

Das wichtigste ist die Verständigung zwischen Hund und Halter/in. Dazu beherrscht der Blindenhund an die 76 Hörzeichen. Mit diesen kann er für Herrchen oder Frauchen z.B. diese Aufgaben erfüllen:

  • Türen, Treppen, Zebrastreifen, Briefkästen, freie Sitzplätze (Bus und Bahn) finden usw.
  • Hindernisse umgehen, z.B. Straßenschilder, parkende Autos, Fußgänger, Treppen usw.
  • Bodenhindernisse wie Pfützen, Schlaglöcher umgehen
  • Höhenhindernisse erkennen (auch und gerade die, die für ihn selbst keine sind) wie Schranken beispielsweise

Im Zweifelsfall muss der Blindenhund auch „intelelligenten Ungehorsem“ walten lassen, um Gefahren zu umgehen. Über eine viel befahrene Straße ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu laufen, wäre eine solche Beispielsituation.

Was kostet ein Blindenhund?

Ein Blindenhund kostet zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Liegen entsprechende Voraussetzungen vor, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für ein solches Tier, sofern sie es als „Hilfsmittel“ im Sinne des Krankenversicherungsrechts einstuft.

Fazit: Der Blindenhund benötigt ein passendes Wesen und viel Training, um an die 76 Hörzeichen zu verstehen und danach zu handeln. Er hilft dabei, das Leben von blinden Menschen wesentlich zu vereinfachen, weswegen wir heute diesen Artikel diesem tollen Tier widmen.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Blindenhund