Der Pferdehuf Teil 2/2: Die häufigsten Hufkrankheiten

Geschrieben von Dr. med. vet. Monika Schillmeier

Hufkrankheiten sind für das Pferd schmerzhaft und mitunter langwierig. Wir betrachten den Hufabszess, die Strahlfäule sowie Hornsäulen und Hornspalten.

Hufabszess

Ursache für einen Hufabszess

Ein Hufabszess (Hufgeschwür) entsteht durch das Vordringen von Bakterien durch die schützende Hornkapsel bis in die Huflederhaut, wobei sie einen Entzündungsprozess in Gang setzen. Besonders brüchiges oder rissiges Hufhorn im Bereich von Sohle, Tragrand und weißer Linie ist prädestiniert für das Eindringen von Bakterien in die Hornkapsel. Um die Eindringlinge schnell zu kontrollieren, sammeln sich rasch weiße Blutzellen am Entzündungsherd an, um die Bakterien unschädlich zu machen – es entsteht Eiter. Da sich die Eiteransammlung aufgrund der begrenzten Ausdehnungsmöglichkeit durch die Hufkapsel nicht nach außen ergießen kann, übt die sich ausdehnende Eiterblase Druck auf umgebende Strukturen aus, welchen das Pferd meist durch eine hochgradige Lahmheit quittiert.

Diagnose:

Die Diagnose eines Hufabszesses stellt der Tierarzt meist aufgrund einer hochgradigen Stützbeinlahmheit in Kombination mit einer Schmerzreaktion bei punktuellem Druck mit der Hufuntersuchungszange.

Therapie:

Die Therapie besteht in der Bearbeitung des Hufhorns mit Hufmesser oder scharfem Löffel, um dem Eiter einen Weg aus der Hufkapsel zu ermöglichen und somit das Pferd von dem Druckschmerz zu befreien. Meist erfolgt zuvor oder zusätzlich das Anlegen eines Angussverbandes mit Aufguss einer antiseptischen Lösung (Acridin). Ist der Eiter abgeflossen, wird nach sorgfältiger Desinfektion durch das Ausüben von Druck auf das ausgeschnittene Hufhorn dessen Wachstum wieder gefördert (z.B. durch das Anbringen eines Propfens aus Bienenwachs). Zusätzlich bietet sich die Zufütterung von Substanzen an, die das Hornwachstum unterstützen (Biotin, Zink, Mangan, schwefelhaltige Aminosäuren). Die Heilungschancen sind bei einem Hufabszess in der Regel sehr gut.

Prophylaxe:

Die tägliche Hufpflege sowie regelmäßige Bearbeitung der Hufe durch einen Hufschmied sind die Hauptfaktoren für den langfristigen Erhalt gesunder Hufe. In Bedarfsfällen bietet sich die kurweise oder dauerhafte Gabe von Ergänzungsfuttermitteln für die Unterstützung gesunden Hufwachstums an.

Strahlfäule

Ursachen für Strahfäule:

Durch die Dauereinwirkung von Feuchtigkeit, Nässe und ätzenden Substanzen (z.B. Amoniak) wird die ohnehin etwas empfindlichere Hornsubstanz des Strahlhorns zunehmend aufgeweicht und damit anfällig für die schädlichen Einflüsse von Fäulnisbakterien. Diese besonders in sauerstoffarmer Umgebung vorkommenden Bakterien zersetzen das Horn, welches sich in diesem Fall schwarz verfärbt, schmierig wird und einen unangenehmen Geruch entwickelt.

Diagnose:

Durch die Begutachtung können sowohl Tierarzt, als auch Hufschmied oder der Pferdebesitzer selbst besonders im fortgeschrittenen Stadium relativ unkompliziert eine Strahlfäule identifizieren.

Therapie:

Eine kontinuierliche Hufpflege sowie trockene, saubere Einstreu stellen die Eckpfeiler der Behandlung dar. Weiterhin empfiehlt es sich in manchen Fällen, desinfizierende und gleichzeitig aushärtende Substanzen wie beispielsweise eine Jodtinktur in entsprechenden Härtefällen einzusetzen.

Prophylaxe:

Neben der Haltungsoptimierung (trockene, saubere und luftdurchlässige Einstreu), sollte ein Schwerpunkt auf der regelmäßigen Hufbearbeitung liegen. Durch die kontinuierliche Beurteilung des Hufes lassen sich Veränderungen des Hufhorns, die auf eine Problematik hindeuten, bereits frühzeitig erkennen und behandeln. Hier sollte auch die gezielte Futterergänzung nach Bedarf (ggf. nach Anfertigung eines Blutbildes) eine Rolle spielen. Durch eine rechtzeitige Supplementierung, insbesondere von Zink und Biotin, kann das Hufhorn widerstandsfähiger werden und sich dadurch besser vor schädlichen Einflüssen schützen.

Hornsäulen und Hornspalten

Ursachen für Hornsäulen und Hornspalten:

Als Hornsäule bezeichnet man eine gestörte Wandhornauswölbung, die sich säulenförmig im Inneren des Hufs bildet und vom Kron- oder Tragrand ausgehen kann. Auslöser einer abnormalen Hornbildung der Hufwand können Kronentritt, Vernagelung, Hufabszesse, Hornspalten oder Hornkluften sein, die eine Entzündung der Huflederhaut nach sich ziehen, was eine gesteigerte Hornbildung in diesem Areal zur Folge hat.

Diagnose:

Je nach Schweregrad des Auslösers, fallen kleine Hornsäulen aufgrund des Ausbleibens von Beschwerden höchstens als Zufallsbefund auf und bedürfen keiner weiteren Behandlung. Grundsätzlich sind bei einer vorhandenen Hornsäule Änderungen in Form von Ausdehnungen der weißen Liniean der Hufsohle erkennbar. Um die Diagnose zu sichern, empfehlen sich mindestens zwei Röntgenaufnahmen des Hufes aus verschiedenen Aufnahmerichtungen. Bei stark ausgeprägten Hornsäulen, lässt sich durch den sich ausdehnenden Druckschmerz eine intermittierende Lahmheit ausmachen, bei der das Pferd bevorzugt auf den Trachten fußt, um Sohle und Wandhorn zu entlasten.

Therapie:

Die Behandlung orientiert sich am Schweregrad der Ausprägung der Hornsäule. Kleine Hornsäulen ohne Lahmheit lassen sich mit einer gezielten Hufbearbeitung sowie einem Spezialbeschlag in der Regel unkompliziert versorgen. Umfangreiche Hornsäulen, die mit einer Lahmheit einhergehen, bedürfen einer chirurgischen Intervention durch den Tierarzt. Aufgrund der Schmerzhaftigkeit muss die Entfernung der Hornsäule durch die Abtragung des Wandhorns unter Vollnarkose erfolgen. Zur Unterstützung einer raschen Nachbildung stabilen Wandhorns haben sich Ergänzungsfuttermittel mit organisch gebundenen Spurenelementen als äußerst hilfreich erwiesen.

Dünnwandige Sohle/Fühligkeit

Dieses Phänomen tritt besonders gehäuft bei Pferden auf, die von einem Hufbeschlag auf barhuf wechseln. Die Umstellung von einem Beschlag auf einen „nackten“ Huf ist besonders in der Anfangszeit mit einer vermehrten Fühligkeit verbunden. Besonders Schotter, Baumwurzeln oder Kies können dem Pferd hier Probleme bereiten. Wenn das Pferd fühlig geht oder gar stolpert, sind dies Anzeichen einer mit Schmerz einhergehenden Fühligkeit. Das oberste Credo sollte daher bereits vor der geplanten Umstellung sein, das Pferd ausreichend mit für die Stabilität des Hufhorns fördernden Substanzen (Biotin, Zink, Methionin) zu versorgen, damit das Hufhorn besonders im Sohlenbereich nicht zu dünnwandig bleibt.

Gibt’s da was von myhappypet?

Ja.

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Dies ist Teil 2/2 von unserer Mini-Hufserie. Teil 1 findest du hier.