Wie auch beim Menschen sind das Filtern des Blutes und die Entfernung von Giftstoffen die wichtigste Funktion der Nieren. Im Vergleich zum Menschen haben Katzen jedoch viel weniger Nierenkörperchen und haben nicht selten ein Nierenleiden.
Nierenprobleme: Symptome bei Hund und Katze
Doch was bedeutet das? Bei Beschädigung des Nierengewebes fällt ein Teil der Nierenfilter aus. Die restlichen Nierenkörperchen müssen dies auffangen und beginnen stärker zu arbeiten. Dies gelingt am Anfang meistens recht gut. Wenn jedoch zu wenig gesundes Gewebe vorhanden ist schaffen die Nieren die Verarbeitung nicht mehr. Oft läuft der Rückgang der Nierenfunktion schon über Monate oder Jahre. Symptome machen sich meist erst bemerkbar, wenn mehr als zweidrittel der Nieren nicht mehr funktionieren.
Ein Nierenleiden zeigt sich unter anderem durch
- Müdigkeit
- eingeschränktes Fressverhalten
- Gewichtsverlust
- Erbrechen
- exzessives Trinken und Wasserlassen
- Mundgeruch
- Zahnfleischentzündung
- sowie durch ein schlechtes Fell (aufstehend, matt, verknotet).
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier Probleme mit den Nieren hat, fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat. Dieser kann eine sichere Diagnose stellen und weitere Maßnahmen einleiten.
Mein Vierbeiner hat eine chronische Nierenerkrankung. Was nun?
Die chronische Nierenerkrankung (CNE), auch chronische Niereninsuffizienz (CNI) genannt, kommt vor allem bei älteren Katzen und in seltenen Fällen bei älteren Hunden vor. Sie ist leider nicht heilbar und es ist schwer vorauszusagen, wie lange die Nieren noch ausreichend arbeiten. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten die restliche Nierenfunktion mit Diätfutter, (Diät-) Ergänzungsfuttermitteln und Medikamenten zu unterstützen. Darüber hinaus gibt es viele Tipps, welche bei Einhaltung die Lebensqualität Ihres Haustiers deutlich verbessern.
So ist bewiesen, dass Ihre Katze durch eine Nierendiät (erhältlich beim Tierarzt) 2 bis 3 Mal länger lebt! Ihr Tierarzt kann Ihnen hierzu weitere Informationen geben.
Es ist sehr wichtig, dass Sie die begonnene Therapie bis zum Ende durchhalten, auch wenn Sie bei Ihrem Hund oder bei Ihrer Katze eine deutliche Besserung oder auch gar nichts bemerken. Lassen Sie auch die Nierenfunktion regelmäßig von Ihrem Tierarzt kontrollieren.
Nierenerkrankungen bei Hunden und Katzen vorbeugen
Ihr Tierarzt kann bei der jährlichen Routineuntersuchung die Nierenfunktion auf einfache Weise überprüfen. Bei Katzen in einem Alter von 5-6 Jahre sollte die Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Zum Glück kann heutzutage eine Nierenerkrankung schon in einem frühen Stadium, z.B. durch einen Urintest entdeckt werden.
Darüber hinaus sollte die Gabe von phosphorhaltigem Futter eingeschränkt werden. Eine zu hohe Konzentration an angehäuftem Phosphat im Blut schädigt das Nierengewebe. Es gibt mittlerweile zahlreiche Futtersorten für Tiere mit Nierenproblemen, die einen geringen Phosphatgehalt aufweisen und damit ideal an die Bedürfnisse Ihres Lieblinges angepasst sind.
Zudem ist eine Unterstützung der Niere sinnvoll. Oft enthält das Verdauungssystem von Nierenpatienten toxische Stoffe, die mit dem Urin ausgeschieden werden müssen. Bereits im Verdauungstrakt können diese Abfall- und toxische Stoffe resorbiert werden. Diät-Ergänzungsfuttermittel wie Ipakitine können auch den Phosphorgehalt der aufgenommenen Nahrung erheblich senken (Wagner et al, 2004).