Camping mit Hund: Wohnmobil und Zelten, alle Tipps

Geschrieben von Dr. med. vet. Daniela Steinbauer

Campen mit Hund: Für eine sichere Fahrt im Wohnmobil sorgen

Bevor der erholsame Teil des Urlaubs losgeht, steht die Fahrt zum Reiseziel an. Zwischen Mitfahrern und Koffern braucht der Hund seinen sicheren Platz im Wohnmobil. Die einen mögen lieber angeschnallt sein und aus dem Fenster schauen. Achte hier ganz besonders darauf, dass dein Tier gut befestigt ist, mit Gurt und Geschirr. 

Andere Hunde bevorzugen die Transportbox (welche die richtige ist, haben wir hier aufgeschrieben). Von jetzt auf gleich aber akzeptieren die wenigsten Hunde diese Transportmöglichkeit, gewöhne deinen Hund also mit ausreichend zeitlichem Vorlauf daran (Tipps dazu findest du hier). Und denke daran, die Transportbox unbedingt sicher zu befestigen.

Campen mit Hund: Endlich am Campingplatz

Wenn du schließlich am Campingplatz angekommen bist, heißt es für deinen Hund: Raus oder rein? Wo soll er sich am besten aufhalten? Er braucht jedenfalls ein festes Plätzchen mit einem Körbchen oder einer Decke. Ob der Liegeplatz auf dem Armaturenbrett, unter dem Tisch oder dem Fahrersitz ist, entscheidet dein vierbeiniger Partner am besten selbst. Mache es ihm dort gemütlich, z.B. mit einer schönen Kuscheldecke. Und draußen?

Wo soll der Hund beim Camping draußen liegen?

Dein Hund sollte sich auch hier sein Plätzchen selbst aussuchen können: Etwas Sonne oder lieber Schatten? Das darfst du ruhig ihm überlassen. Beim Campen in Gefilden mit niedrigeren Temperaturen an eine Unterlage denken, damit dein Liebling nicht auskühlt, weil er zu lange auf dem kalten Boden lag. Hast du eine Transportbox, biete sie deinem Hund draußen an. So hat er einen höhlenähnlichen Rückzugsort (Hunde „lieben“ Höhlen) mit Sichtschutz an der frischen Luft. Außerdem sollte alles für deinen Hund in Reichweite sein (Sonne, Schatten, Camper, Fressen und Wasser), allein schon deswegen, um der Leinenpflicht auf den meisten Campingplätzen nachzukommen.

Hund an die Leine nehmen oder mobilen Zaun aufbauen?

Apropos Leine: Wenn Hunde überhaupt auf dem Campingplatz erlaubt sind, besteht in aller Regel Leinenpflicht. Doch selbst wenn es keine gibt, denke an deine vorübergehenden Nachbarn, die einen herzzerreißend bettelnden Hund, der auf einmal am Esstisch auftaucht, nicht eingeplant haben. Eine kurze Leine aber muss es nicht sein, nutze eine Schleppleine, ein Seil oder einen Spanngurt mit Karabinern, natürlich immer mit Hundegeschirr zur Vorbeugung von Verletzungen. Befindet sich am Camper kein Haken und auch ein Baum ist nicht in Sicht, verwende einen Erdanker/Hundehering, der deinem Hund standhält. Eine Metallplatte mit Öse, die du einfach unter den Camper-Reifen legst, tut es ebenfalls. Ungeeignet zum Befestigen deines Hundes sind eher die Außenspiegel, denn auf einmal losspurtende Hunde können enorme Kräfte entwickeln. Lasse deinen Hund am besten nie unbeaufsichtigt, egal ob mit oder ohne Leine.

Auf manchen – nicht allen – Campingplätzen sind mobile Zäune erlaubt. Kläre vorher außerdem ab, ob der Untergrund geeignet ist, Pfosten in die Erde zu klopfen. Der Zaun sollte deinem Hund außerdem grundsätzlich standhalten. Gegen das Bellen aber hilft er nicht.

Was tun, wenn der Hund auf dem Campingplatz bellt?

Lass es am besten gar nicht so weit kommen, dass dein Hund anfängt zu bellen. Wenn er es doch tut, finde schnell heraus, warum er das tut. Die Gründe können vielfältig sein. Beispiele:

  • Er will sein Revier verteidigen
  • Er hjat Angst vor fremden Menschen
  • Er hat Langeweile
  • Er ist gestresst/reizüberflutet

Stress und Reizüberflutung können durch den „neuen“ Alltag mit anderem Rhythmus und natürlich der veränderten Umgebung einhergehen. Kleine Kinder quengeln dann, manche Hunde bellen eben. Ein Rückzugsort für dein Tier, Kauen an einem Knochen o.ä. können dabei helfen, sich zu entspannen. Das gilt auch, wenn ihm die Umgebung (andere Menschen/Tiere) Angst macht. Dann ab in den Camper und einfach ein bisschen zur Ruhe kommen. Belohne deinen Hund außerdem, wenn er sich ruhig verhält und rüge ihn nicht erst, wenn er bellt. Vielleicht aber ist ihm auch zu heiß?

Tipps gegen Hitze im Camper

Schon während der Fahrt kannst du mit offenen Fenstern für gute Belüftung sorgen, damit es nicht zu heiß wird. Jedoch sollte dein Hund nicht in der Zugluft liegen. Vor Ort kannst du schließlich einen Schattenplatz suchen. Gibt es keinen? Dann abends und v.a. am Morgen Fenster auf zur Abkühlung. Abgedunkelte Fenster und feuchte Tücher im Inneren tragen tagsüber zur Kühlung bei. Gibt es eine Markise, diese unbedingt ausfahren, ansonsten kannst du auch eine Behelfskonstruktion mit Tüchern bauen, jede Art Schattenspender hilft beim Abkühlen. Ist ausreichend Strom da, ist die Klimaanlage natürlich ein Segen. Aber bitte nicht zu weit runterkühlen, auch Hunde reagieren wie Menschen empfindlich auf zu große Temperaturunterschiede zwischen innen und außen.

Vor dem Campen zum Tierarzt

Informiere dich im Vorfeld, ob es bei der Reise durch Transitländer oder im Zielland Vorschriften bzgl. deines Hundes gibt, bspw. Impfungen, Wurmkuren, Bestimmung des Tollwut-Titer, amtliche Gesundheitsuntersuchungen usw. und was vor Ort sonst noch an gesetzlichen Gegebenheiten gilt. Für Reisen innerhalb der EU ist der EU-Heimtierausweis Pflicht.
Wenn dein Reiseziel im EU-Ausland liegt, informiere dich über aktuelle Vorschriften was Corona betrifft. Benötigst du „exotische“ Impfungen, informiere deinen Tierarzt rechtzeitig, damit er diesen bestellen kann. Und wenn du schon bei deinem Tierarzt bist (wie du den Besuch mit deinem Hund dort entspannt gestalten kannst, findest du hier) besprich auch, ob du deinen Hund vor speziellen Erkrankungen, Insektenstichen usw. schützen musst oder wie du deinem Tier im Notfall am besten hilfst.

Zylkene für einen entspannten Urlaub

Außerdem kann Zylkene dir dabei helfen, einen entspannten Urlaub zu verleben. Zylkene hat einen beruhigen Effekt und beruht auf rein natürlichen Inhaltsstoffen basierend auf der Kuhmilch. Fang mit der Gabe von Zylkene am besten schon ein paar Tage vor Reiseantritt an, sodass schon die Fahrt und das Ankommen entspannt ablaufen. Vor Ort ist Zylkene ebenfalls ratsam wegen der neuen Umgebung, dem neuen Tagesablauf usw. Da tut Entspannung gut. Zylkene gibt es als Kapseln oder als Chews.